Ein Rückblick!
Unsere Projekt-Präsentation über das Wildbiendli-Paradies am 15. Oktober stiess auf reges Interesse. Anschliessend besichtigten wir zusammen mit den Gästen das bereits erstellte Mini-Paradies. Es zeigt exemplarisch auf, wie die Gesamtanlage zukünftig aussehen soll. Viele der rund 30 Besucher:innen hatten auch Fragen zur praktischen Umsetzung in ihrem eigenen Garten. Biodiversität ist eines der grossen Zeit-Themen und darum wollen wir die Arterhaltung der Wildbienen und anderer Insekten in Einsiedeln fördern. Konkret sind dies die Distel-Mauerbiene, die Zauneidechse und der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, ein Schmetterling. In der Schweiz sind rund 630 Wildbienenarten bekannt; ca. 30 davon kommen in der Region Einsiedeln vor. Traurig, dass über 50% davon auf der Roten Liste stehen. Was uns mit dem Paradiesli vorschwebt, ist ein 800 m2 grosser, naturnaher Garten für Tier und Mensch: wir wollen
Im Frühjahr 2023 soll es losgehen Zuerst wird ein stabiler Zaun das Gelände zur Pferdeweide hin abgrenzen. Danach muss das steile Gelände terrassiert und mit zwei Trockenmauern befestigt werden - die Baueingabe dazu ist in Bearbeitung. Eine geeignete partielle Bepflanzung als Futter für Wildbienen und Insekten folgt gleich anschliessend. Neben Torfholzhaufen, wo Igel, Reptilien und Amphibien einen Unterschlupf finden werden, Sandlinsen und Steinhaufen sind auch einige Hochbeete an der Klostermauer dahinter geplant. Das Ganze basiert auf einer Art Hotel-Konzept: Mit einem breiten Futterangebot und verschiedenen Unterschlupfmöglichkeiten, sodass die «Hotelgäste» bei idealen Lebensbedingungen von allein einziehen. Die Lage am Johannesbächli ist für unser Vorhaben ideal: gut besonnt, mager und ruderal sowie zentral gelegen. Der Bach wird aktuell renaturiert und bietet in Zukunft einen besseren Zugang zum Wasser. Ein Weg mit Rondell und mehrere Pfade führen durch die Anlage, eine Holzplattform ganz oben sowie ein Duft- und Tastweg sollen auch Personen mit einer Beeinträchtigung ein Erlebnis bieten. Mehrere Bänkli erlauben es den Besucher:innen, das Wildbiendli-Paradies zu geniessen und in Ruhe zu beobachten. Aktuell stehen wir in der Finanzierungsphase. Bei einem Preis von rund 120 Franken/ m2 ist bei 800 m2 mit Kosten von gegen 100’000 Franken zu rechnen. Das Gelände wird dem Verein vom Kloster Einsiedeln kostenlos zur Verfügung gestellt - dennoch wollen wir jedes Jahr einen kleineren Unkostenbeitrag an die Landbesitzer zurückgeben. Das Gesamtprojekt ist langfristig über zehn Jahre geplant und wird von Fachleuten professionell begleitet. Die jährlichen Unterhaltskosten sollen unter anderem mit (Experten-) Führungen und einem Angebot für Schulen aufgebracht werden. «Meh Dräck» Michael Erhardt, Leiter Geschäftsstelle Pro Natura Schwyz, rief die Anwesenden dazu auf, sich gemäss Chris von Rohrs Rocksong «Meh Dräck», zu verhalten. Denn die Versiegelung von Böden und eine laufend intensivere Zersiedelung der Landschaft gefährden das Leben aller Insekten immer mehr. Mit Projekten wie dem Wildbiendli-Paradies liessen sich einfach geeignete Lebensräume für die Biodiversität schaffen. Dies gelte auch für private Gärten. Nach der Besichtigung ging es zurück in die klösterliche Knechtenstube zum gemeinsamen Umtrunk, gegenseitigen Austausch und zu individuellen, äusserst interessanten Fragen, über welchen das ganze Projektteam kaum zum gesponsorten (danke, Conny Kälin Getränke!) Umtrunk gekommen ist.
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Von unserem Wildbiedli-Nerd direkt aus der Blumenwiese! Archiv
June 2024
KategorieN
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