Winter im Biendli-freundlichen Garten Sie kennen das: Im Oktober und November wird im Garten aufgeräumt und zurückgeschnitten, bis alles schön sauber und ordentlich ist. So haben wir das gelernt und das gehört sich schliesslich so - oder?
Seien Sie dieses Jahr mal ein bisschen wild und machen Sie es anders:
Schnee ist für Pflanzen aus unseren Breitengraden in der Regel völlig harmlos. Im Gegenteil; im richtigen Mass trägt er sogar zum Schutz der Gartenpflanzen bei. So bildet Neuschnee, wenn er tagsüber antaut und nachts wieder gefriert, eine natürliche Schutzschicht um die Äste von Bäumen und Sträuchern, die vor Frost und Wind schützt. Zu viel schwerer Schnee - z.B. auf den Ästen von Bäumen, immergrünen Sträuchern oder Hortensien - fegen Sie am besten mit einem Besen ab, damit keine Äste abbrechen. Auch auf dem Boden wirkt eine leichte Schneedecke aufgrund ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit schützend: Als natürliche Isolation verhindert sie schweren Bodenfrost. Somit sind Gräser, Knollen und Zwiebeln vor dem Erfrieren geschützt und können sogar besser überwintern. Also: Mutig sein, anders machen und wild werden. Die Insekten freuen sich!
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Ein Rückblick!
Unsere Projekt-Präsentation über das Wildbiendli-Paradies am 15. Oktober stiess auf reges Interesse. Anschliessend besichtigten wir zusammen mit den Gästen das bereits erstellte Mini-Paradies. Es zeigt exemplarisch auf, wie die Gesamtanlage zukünftig aussehen soll. Viele der rund 30 Besucher:innen hatten auch Fragen zur praktischen Umsetzung in ihrem eigenen Garten. Biodiversität ist eines der grossen Zeit-Themen und darum wollen wir die Arterhaltung der Wildbienen und anderer Insekten in Einsiedeln fördern. Konkret sind dies die Distel-Mauerbiene, die Zauneidechse und der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, ein Schmetterling. In der Schweiz sind rund 630 Wildbienenarten bekannt; ca. 30 davon kommen in der Region Einsiedeln vor. Traurig, dass über 50% davon auf der Roten Liste stehen. Was uns mit dem Paradiesli vorschwebt, ist ein 800 m2 grosser, naturnaher Garten für Tier und Mensch: wir wollen
Im Frühjahr 2023 soll es losgehen Zuerst wird ein stabiler Zaun das Gelände zur Pferdeweide hin abgrenzen. Danach muss das steile Gelände terrassiert und mit zwei Trockenmauern befestigt werden - die Baueingabe dazu ist in Bearbeitung. Eine geeignete partielle Bepflanzung als Futter für Wildbienen und Insekten folgt gleich anschliessend. Neben Torfholzhaufen, wo Igel, Reptilien und Amphibien einen Unterschlupf finden werden, Sandlinsen und Steinhaufen sind auch einige Hochbeete an der Klostermauer dahinter geplant. Das Ganze basiert auf einer Art Hotel-Konzept: Mit einem breiten Futterangebot und verschiedenen Unterschlupfmöglichkeiten, sodass die «Hotelgäste» bei idealen Lebensbedingungen von allein einziehen. Die Lage am Johannesbächli ist für unser Vorhaben ideal: gut besonnt, mager und ruderal sowie zentral gelegen. Der Bach wird aktuell renaturiert und bietet in Zukunft einen besseren Zugang zum Wasser. Ein Weg mit Rondell und mehrere Pfade führen durch die Anlage, eine Holzplattform ganz oben sowie ein Duft- und Tastweg sollen auch Personen mit einer Beeinträchtigung ein Erlebnis bieten. Mehrere Bänkli erlauben es den Besucher:innen, das Wildbiendli-Paradies zu geniessen und in Ruhe zu beobachten. Aktuell stehen wir in der Finanzierungsphase. Bei einem Preis von rund 120 Franken/ m2 ist bei 800 m2 mit Kosten von gegen 100’000 Franken zu rechnen. Das Gelände wird dem Verein vom Kloster Einsiedeln kostenlos zur Verfügung gestellt - dennoch wollen wir jedes Jahr einen kleineren Unkostenbeitrag an die Landbesitzer zurückgeben. Das Gesamtprojekt ist langfristig über zehn Jahre geplant und wird von Fachleuten professionell begleitet. Die jährlichen Unterhaltskosten sollen unter anderem mit (Experten-) Führungen und einem Angebot für Schulen aufgebracht werden. «Meh Dräck» Michael Erhardt, Leiter Geschäftsstelle Pro Natura Schwyz, rief die Anwesenden dazu auf, sich gemäss Chris von Rohrs Rocksong «Meh Dräck», zu verhalten. Denn die Versiegelung von Böden und eine laufend intensivere Zersiedelung der Landschaft gefährden das Leben aller Insekten immer mehr. Mit Projekten wie dem Wildbiendli-Paradies liessen sich einfach geeignete Lebensräume für die Biodiversität schaffen. Dies gelte auch für private Gärten. Nach der Besichtigung ging es zurück in die klösterliche Knechtenstube zum gemeinsamen Umtrunk, gegenseitigen Austausch und zu individuellen, äusserst interessanten Fragen, über welchen das ganze Projektteam kaum zum gesponsorten (danke, Conny Kälin Getränke!) Umtrunk gekommen ist. Ab dem Spätsommer werden Nektar- und Pollenquellen für Wildbienen, Schmetterlinge und Co. immer rarer. Herbstpflanzen mit einer langen Blütezeit sind deshalb sehr wertvoll - ja gar überlebenswichtig! - um die Insekten bei ihrer Futtersuche zu unterstützen.
Hierzu zählen u.a. Fetthenne, Heidekraut, Chrysanthemen, Sonnenhut und allen voran die Astern - aktuell die Herbst-Astern, denn mit ihren auffälligen Blüten in den leuchtendsten Farben verschönern sie nicht nur den Garten (und Balkon) bis in den Winter hinein, sondern sind auch eine wichtige Futterquelle für die kleinen Tierchen. Morgen, am Freitag, 23. September, dürfen wir am Stand von Marktchefin Annalise Bühler unser Projekt am Einsiedler Wochenmarkt vorstellen! Danke, Annalise, für die Gastfreundschaft! : )
www.einsiedler-wochenmarkt.ch #wildbienen #biodiversität #einsiedeln #wildbee #biodiversity Trockenmauern sind wunderschön, strukturieren die Landschaft und - sind mit harter (!) Arbeit verbunden. Muskelkater, blaue Flecken & Co. lassen grüssen. :) Trotzdem schön, zusammen mit einem Experten so ein kleines Wunderwerk aufzubauen. Dies geschieht mit Natursteinen, die ohne Mörtel – eben trocken - stabil zusammengefügt werden. Eine echte Puzzlearbeit, damit so eine Mauer Schnee und Wetter aushält! Denn ein gut gebautes Werk ist stabil und elastisch, z.B. bei Bodenbewegungen oder Temperaturwechseln.
Trockenmauern sind dank der vielen Hohlräume auch Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Für Wildbiendli, aber auch für Reptilien und Amphibien dienen Trockenmauern als Winterquartier, als Unterschlupf und als Sonnenterrasse. Seid willkommen, ihr Zauneidechsli! Bei unserem ersten Arbeitseinsatz am 11.+ 12. August haben wir mit einer Trockenstein-Mauer, grossen Wurzeln, einem Stein- und einem grossen Totholzhaufen für die Eidechsli & Co. sowie vielen verschiedenen, blühenden Pflanzen, ein erstes kleines Mini-Wildbiendli-Paradies geschaffen. Das erste Biendli ist auch schon da! ![]() Dort wachsen und gedeihen aktuell: * Gewöhnliche Schafgarbe, Achillea millefolium * Kriechender Günsel, Ajuga reptans * Gewöhnliche Akelei blau, Aquilegia vulgaris * Alpenakelei blau, Aquilegia alpina * Roter Sonnenhut, Echinea purpurea * Frauenmantel, Alchemilla vulgaris * Mazedonische Witwenblume, Knautia macedonica Und viele mehr ... Es summt. Brummt. Und lebt! Im Wildbiendli-Paradies Einsiedeln. #wildbienen #einsiedeln #biodiversität Wenn es heiss ist, haben auch unsere Biendli Durst! Denn bei Hitze reichen Blütennektar und Morgentau nicht mehr. Natürliche Wasserquellen am Teich und kleine Pfützen sind in vielen Gärten selten – die Biendli finden oft nicht genügend Trinkmöglichkeiten. Da hilft eine Bienentränke: Dazu wird eine flache Schale mit Wasser gefüllt. Da Bienen nicht schwimmen können, bitte auf einen flach abfallenden Zugang achten, wo die Tiere leicht landen können. Zusätzlich können weitere Landeflächen geschaffen werden: Steine und Holzstücke, aber auch Moos oder Kork. Die Schale an einem warmen, sonnigen und möglichst windstillen Ort aufstellen - Das hilft auch den Biendli auf dem Balkon.
Ganz wichtig! Das Wasser regelmässig überprüfen und austauschen, damit keine Giftstoffe oder Krankheitserreger übertragen werden. Quelle: www.plantura.garden Machen Sie mit - unterstützen Sie das Projekt. Das Wildbiendli-Paradies Einsiedeln sucht Freund:innen genau wie Sie – der Spatenstich soll noch dieses Jahr erfolgen. Machen Sie mit!
Unterstützen Sie das Projekt z.B. mit …
Damit es bald heisst: Es summt, brummt und lebt!! Noch ist es ruhig am künftigen Wildbiendli-Hang hinter dem Kloster. Doch schon bald soll es hier summen, brummen und krabbeln! ![]() Bei dem Grundstück handelt es sich um ein Stück Land, das zum Kloster Einsiedeln gehört. Die Fläche ist hängig und grenzt an einen kleinen Bach, das Johannisbächli, welches renaturiert werden soll. Ein kleiner Wanderweg, der unterhalb der Fläche lang führt, wird regelmässig von Jakobspilgern frequentiert. Der rechts an die Fläche angrenzende Teil wird als Pferdeweide genutzt. Wildbiendli sind einfach genial! Sie stechen nicht, sind aber enorm wichtig für die Bestäubung und damit für unsere Nahrung. Allein in der Schweiz gibt es 633 verschiedene Arten. Und hübsch sind sie noch dazu. :) ![]() Ein guter Grund, ihnen ein schönes Zuhause geben. Unser Vorhaben ist es, auf dem Gelände zwischen dem Kloster Einsiedeln und dem Johannis-Bächli ein ‘Einsiedler Wildbienen-Paradies’ einzurichten. Das Paradies weist die perfekte Summ-Landschaft mit von Wildbienen bevorzugten Sträuchern und Blumen, Gebüschen, Holzhaufen, Sandhügeln und Unterschlupfen auf. Sozusagen ein ‘Spa’ mit Schlemmerbuffet für die knuffigen Wildbienen. |
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Von unserem Wildbiedli-Nerd direkt aus der Blumenwiese! Archiv
July 2023
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